Autor: Gehrig, Hermann, Sonnenschein, A., Oldenburger, G.
Jahr der Erstauflage_wdk: 1905
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch, Lesebuch
Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Bergmännische Schule, Hüttenmännische Schule
Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
Geschlecht (WdK): Jungen
Wissenschaftliche Grundlagen des Bergbaues
117
Den Gaseintritt regelt das Ventil I, das durch den Arm 0, welcher in der
Hülse n drehbar ist, bewegt wird. Den Hebel beeinflußt die Steuerwelle
durch einen Hebedaumen an der Muffe mp, sowie der Regulator r, der mit
seinem um 8 drehbaren Winkelhebel in die Muffe m eingreift. Das
geht so zu: Der in n drehbare Hebel 0 ruht unten mittels eines Röll-
chens auf der Hülse m. Wenn nun der Hebeldaumen der letzteren gegen das
Röllchen stößt, so muß sich der Hebel heben und das Ventil öffnen. Geht
aber die Maschine zu rasch, so schiebt der Regulator r durch den Hebel p
die Muffe zur Seite; ihr Zapfen kann also den Hebel nicht fassen, und
das Ventil bleibt geschlossen. Den Austritt der Gase bewirkt das Ventil
bei u, das durch den Hebel t und die mit einem Hebedaumen versehene
Scheibe q geöffnet wird. C ist der Schieber, welcher die Flamme in den
Gasverdichtungsraum einleitet und K der Schornstein, in dessen unterem
Teile die Flamme brennt. Der Zylinder wird vom Kühlwasser umspült,
welches bei y wieder austritt. S und S1 sind Schmierapparate, welche durch
die Steuerwelle und die Schnurrolle Rin Tätigkeit versetzt werden. Abb.39
zeigt die Anlage eines Gasmotors in übersichtlicher Darstellung. Die
Bewegungsvorrichtungen für die Ventile sind weggelassen, diese selber
(in a, b und c) aber um so deutlicher dargestellt. Die Pfeile zeigen an,
in welcher Richtung die Ventile geöffnet werden. Die Rückbewegung ge-
schieht durch Federn.
Nach Verschiedenen aus Gehrig u. Stillile, Lesebuch für gewerbl. Fortbildungsschulen.
Leipzig, B- G. Teubner.
50. Das Petroleum.
1. Wohl schüttelten viele Leute die Köpfe, als in den fünfziger Jahren
die Nachricht sich verbreitete, daß drüben in Amerika an manchen Orten
das Ol aus der Erde gepumpt werde wie bei uns zu Lande das Wasser,
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Autor: Gehrig, Hermann, Sonnenschein, A., Oldenburger, G.
Jahr der Erstauflage_wdk: 1905
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch, Lesebuch
Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Bergmännische Schule, Hüttenmännische Schule
Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
Geschlecht (WdK): Jungen
Wissenschaftliche Grundlagen des Bergbaues
121
rauften Borzellanplatte reiht. Dieses Roteisenerz kommt manchmal
in schönen Kristallen vor, z. B. auf der Insel Elba, und dann nennt
man es Eisenglanz. Aber diese Form spielt nicht die Haupt-
rolle. Die wichtigsten Vorkommnisse bilden Lager von dichtem
Roteisenstein. Unter ihnen findet sich das bedeutendste am oberen
See in Nordamerika, an jenem großen See, der an der nördlichen
Grenze der Vereinigten Staaten zwischen beiden Ozeanen liegt.
Hier finden sich ungeheuere Lager von Roteisenerz, welche heutzu-
tage die wichtigste Grundlage der ganzen Industrie der Vereinigten
Staaten bilden. Man hat dort eine so große Menge von leicht ge-
winnbaren reichen und reinen Eisenerzen, wie wir sie bei weitem
nicht besitzen. Wir müssen daher alle unsere Kunst zusammen-
nehmen und alle unsere Tatkraft einsetzen, um dem Wettbewerbe
von dort widerstehen zu können. Roteisenerze haben wir in Deutsch-
land besonders an der Lahn, die Engländer in Cumberland, die
Spanier in Biskaya.
4. Ein weiteres Eisenerz nennen wir Brauneisenerz. Dieses
gibt einen gelbbraunen Strich, der manchmal ein wenig röt-
licher, manchmal etwas heller gelb ist. Dieses Brauneisenerz ist
das verbreitetste von allen Eisenerzen. Auch wir besitzen es in
großer Menge; unsere wichtigsten Lager davon sind im Westen
unseres Reiches, in Lothringen.1) Dort sind fünf sehr bedeu-
tende Lager von solchen Brauneisensteinen vorhanden, die aus
lauter aneinandergereihter kleinen Körnchen (Oolithen) gebildet
sind; man nennt sie deshalb auch wohl Rogeneisenerze. Sie bil-
den der Menge nach jetzt fast drei Viertel aller in Deutsch-
land durch den Bergmann gewonnenen Eisenerze. Das Erz führt
den besonderen Namen Minette. Es wird von Luxemburg bis
Ars an der Mosel ausgebeutet. Außerdem spielt das Brauneisen-
erz eine große Rolle in Oberschlesien, wo es in mulmiger, d. h.
pulveriger Form auftritt, und ferner zwischen Hannover und
Braunschweig, wo es bei Ilsede in Form von Bohnen, welche zwi-
schen Mergel eingebettet sind, vorkommt, daher Bohnerz ge-
nannt wird.
5. Ein weiteres Eisenerz wird wegen seines glänzenden spat-
artigen Gefüges Spateisenerz genannt. Dieses Spateisenerz
gibt einen hellgelblichen Strich, kann daher in dieser Beziehung
nicht mit Brauneisenerz verwechselt werden, wenngleich es viel-
fach durch die Einwirkung von Luft und Wasser mehr oder minder
in wirkliches Brauneisenerz verwandelt ist. Dieses Erz ist eine
Kohlensäure enthaltende Verbindung des Eisens. Das Spateisen-
erz kommt in drei Spielarten vor. Rein kristallinisch nennen wir
es im engeren Sinne Spateisenstein. In dieser Form ist es
nicht sehr verbreitet. Wir gewinnen davon eine erhebliche Menge
1) Vgl. das Lesestück Nr. 88: „Bergbau und Hüttenwesen in Lothringen“
in Abschnitt V!
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
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Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
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Schulformen (OPAC): Bergmännische Schule, Hüttenmännische Schule
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246
V. Abschnitt
Formen von unten einfließt. Allmählich steigt der Guß in sämtlichen
Formen gleichmäßig empor. An der oberen Mündung jeder „Schale"
tanzt eine Schar hell leuchtender Tropfen und Funken gar lustig auf und
nieder. Nicht lange dauert es, fo sind die Formen gefüllt, und man drückt
auf jede derselben einen flachen Deckel, damit der Guß auch oben eine ebene
Fläche bekommt. Bald ist das Metall erstarrt, und die „Schalen" werden
abgehoben. Die starke Zange eines Kranes faßt einen der noch lebhaft
glühenden schweren Stahlblöcke und hebt ihn auf einen Wagen. Er wird
zum nahen Walzwerk geschafft.
Hier liegen in einem festen Gestelle drei starke Stahlwalzen (Abb. 71)
mit ihren wagerechten Achsen senkrecht übereinander. Sie find mit eigen-
tümlichen Furchen versehen. Die in der Mitte liegende Walze dreht sich
in umgekehrter Richtung als die über und unter ihr
liegende. Das eine Ende unseres glühenden Stahlblockes
wird gegen eine der Furchen zwischen der mittleren und
unteren Walze gedrückt. Die sich drehenden Walzen nehmen
ihn mit und treiben ihn zwischen sich hindurch. So kommt
er auf die Rückseite des Walzwerkes. Er ist dünner und
länger geworden. Nun wird der Block gezwungen, durch
eine oberhalb der Mittelwalze befindliche Furche wieder
zur Vorderseite zu wandern. Wieder ist er länger und dün-
ner geworden. Auch zeigt sein Querschnitt eine veränderte
Form: die Walzenfurche hat ihm ihre Form aufge-
zwängt. Noch mehrmals muß das glühende Stahlband, zw i-
Sttchlwalzen"^chbn den Walzen hindurch, hinüber und herüber wandern,
immer länger und dünner wird es, immer mehr verändert
sich die Form des Querschnitts. Schließlich erkennen wir den Querschnitt
der stählernen Eisenbahnschivellen; aber diese noch immer glühende
Schwelle hat eine bedeutende Länge, über Rollen, welche im Boden ange-
bracht sind, gleitet sie jetzt vom Walzwerke fort. Kreissägen, welche aus
dem Boden hervorstehen, zerschneiden sie kreischend in Stücke von vorge-
schriebener Länge. Durch deu Druck einer starken Presse werden die ein-
zelnen Stücke nicht mir gerade gerichtet, sondern auch gleichzeitig an beiden
Enden umgebogen. So leicht geht dies vonstatten, als wäre die starke
eiserne Schwelle nur ein dünner Leinwandstreifen.
In der Hermannshütte sind mehrere Reihen von Walzwerken in Be-
trieb, sie erzeugen nicht nur Eisenbahnschwellen, sondern auch Eisenbahn-
schienen, Trägereisen, Winkeleisen, 4-Eisen, E-Eisen, Flach-, Quadrat-
und Rundeisen, sowie auch verschiedene Arten von Blechen.
6. Bevor wir die Hermannshütte verlassen, tuerfm wir noch einen
flüchtigen Blick auf das Martin werk, wo in eigenartig eingerichteten
Flammöfen der sehr feste Martinstahl gewonnen >vird, indem man Roh-
eisen schmilzt, dann in dein glühenden Bade Eisenabfälle, sogenanntes
„Schrott", auflöst und schließlich ebenso wie beim Thomasverfahreu
Spiegeleisen oder dergleichen zusetzt. Auf unserem Wege bemerken wir
noch, wie verschiedene Dampfhämmer an großen Stahlblöcken Schmiede-
arbeit verrichten. Auch sehen mir eine riesige Schmiedepresse, welche gerade
Abb. 71.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
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Jahr der Erstauflage_wdk: 1905
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch, Lesebuch
Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
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Schulformen (OPAC): Bergmännische Schule, Hüttenmännische Schule
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Geschlecht (WdK): Jungen
296
Vi. Abschnitt. Aus Heimat und Vaterland
bau. Die Küstenbewohner haben ihre afrikanischen Lebensgewohnheiten
schon völlig mit den Sitten, Gebräuchen und der Religion der Araber
vertauscht, die sich früh hier ansässig machten und als Großgrundbesitzer,
Karawanenführer und Schiffer tätig sind. Als die eigentlichen Herren
des Landes müssen aber die eingewanderten Inder gelten, sie sind der
wohlhabendste und rührigste Teil der Bevölkerung, beherrschen die Han-
delsgeschäfte des Landes und haben die Araber durch Vorstrecken von
Geldsummen zur Ausrüstung ihrer Karawanen in ein drückendes Schuld-
und Abhängigkeitsverhältnis gebracht. So erklärt es sich, daß im Gegen-
satz p unseren übrigen afrikanischen Kolonien hier die indische (Rupien-)
Währung allgemeine Geltung erlangt hat (1 Rupie = 1,36 Pfennig).
Der Wert Deutsch-Ostafrikas liegt allein im Handel und in der An-
pflanzung tropischer Erzeugnisse. Die Ausfuhr besteht in der Hauptsache
in Kautschuk, Sisalhanf (eine bessere Sorte Hanf) und Kokospalmenpro-
dukten, unter denen die getrockneten Samen der Kokosnüsse (Kopra ge-
nannt) eine bedeutende Rolle spielen. Sie kommen ganz oder zerschnitten
in den Handel und liefern das Kokosfett, das bei der Seifen- und Kerzen-
bereitung eine große Rolle spielt. Neben Ölfrüchten und Hanf werden
Baumwolle, Mais und Reis, späterhin auch Kaffee und Hölzer die Haupt-
ausfuhrartikel bilden. Fest steht, daß Baumwolle und Kaffee in Deutsch-Ost-
afrika in vorzüglicher Qualität gedeihen, und daß man hoffen darf, daß die
Riesensummen, die wir jetzt noch für diese Produkte an das Ausland zah-
len, in steigendem Maße eine Verminderung erfahren.
Seit langem war in Ostafrika der Überlandverkehr an die übliche
Beförderung der Güter durch Träger gebunden. Aber seit der Aufhebung
des Sklavenhandels nach der deutschen Besitzergreifung können nur die
wertvollsten Gegenstände die hohen Trägerkosten noch tragen, für die an-
deren ist diese Beförderungsart zu kostspielig, denn sie beträgt fünf- bis
sechsmal soviel als die auf der Bahn. Da nun die Flüsse wegen der
Stromschnellen höchstens in ihrem Unterlaufe schiffbar sind, Pferd und
Rind der mörderischen Tsetsefliege und das Kamel dem Klima erliegt,
so ergab sich aus diesen Verhältnissen die Notwendigkeit des Bahnbaus
von selber. Der beste und zukunftsreichste Hafenplatz Daressalam, der
Sitz der Regierung, das nördlich gelegene Tanga und das südlichere Kilwa
sind denn auch mit dem Inneren durch Bahnen verbunden.
Kamerun liegt im innersten Winkel des Golfs von Guinea. Mit
seiner Nordspitze erreicht es den Tsadsee im fruchtbaren Sudan, mit seiner
Südgrenze liegt es nur etwa 200 km (die Länge von Schleswig-Holstein)
vom Äquator entfernt. Es hat fast die Größe des Deutschen Reichs und
etwa 31/? Millionen Einwohner. Mit Ausnahme des Kameruner Beckens,
wo die Küste einen schlammsreien, geräumigen Hafen bietet, ist der Meeres-
streif sumpfiges Schwemmland mit Mangrovewald, von dem ans man
über ein Randgebirge auf eine Hochfläche gelangt. Im Gegensatz zu
Deutsch-Ostafrika befinden sich die größten Siedelungen auf der Hoch-
ebene, wo die Sudanneger Ortschaften bis zu zehn-, 20- und gar 30000
Einwohnern besitzen.
Das Küstengebiet von Kamerun gehört zu den niederschlagreichsten
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Kopra
Extrahierte Ortsnamen: Deutsch-Ost-
afrika Ostafrika Hafenplatz_Daressalam Kamerun Guinea Schleswig-Holstein Deutsch-Ostafrika Kamerun
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Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
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Geschichte
381
Hew der nicks van verstohn, hew nicks begrieppen,
as dat de Dämpe de Wiäggen sollt schlieppen.
Want wahr es. — No, seggt et, Här Sackeselslus!"
Agesilaus that sich unterdessen eine Zigarre angesteckte
„Hört, Freund, Ihr sprecht ja wie Rüben und Mus
durcheinander, Ihr müßt meinen Namen nicht verdrehn,
ich möcht' es am Ende doch übel verstehn!
Hört, laßt mir den Sack und den Esel heraus,
ich heiße Kurtius Agesilaus!"
Hellweg:
„Nicks füa ungott, Här Damphär, eck wuoll U nich schennen,
hew den Namen vergiät'n, eck kvn'n 'ne nich nennen.
U Gepriäksel dv iäwen, dat matte mi so dumm,
as schleig mi ne Klocke im Koppe: Bum! Bum! —
Nu dann, Här Kn—kn—kusekopp A—ge—si—lus!
Harnt es hä, et genk üawer ümmer noch krus.
Wat häw I do füan Schmökwerk, lvack wier nich begriepe,
met'n Tubak vabriän I ok fort'n de Piepe.
Un U Tüntelkästcken dran es wuoll schmettrig un klein,
so fix üawer häw'k sin Liälv'n könnt geseihn."
Agesilaus:
„Das ist eine Zigarre! Dies, wollt Ihr eine rauchen,
dann nehmt, so sollt Ihr mal lecker auch schmauchen!"
Hellweg:
„Ne Ziehkarre? No, eck wellt es prubeeren,
eck kennt nich, et werd mi wuoll nicks pafseeren.
Man maut sick dat Ding'n an't Gesichte so lian'n,
el könn mi wahrhaftig de Nase verbriän'n.
(Er steckt sie unabgeschnitten in den Mund und fängt an zu rauchen, aber es will nicht gehen)
Ne, do, dä Trekkar kann eck nich trecken,
sovöll Wind kann eck nt't Liw mi nich drücken.
Ne Trekkar, dat es de ganz richtige Namen,
man maut ok dran trecken as'n Piärd im Hamen.
Do hew se wier, schmök I se op,
I kennt de Kunst biätter un verstoht U ok drop.
(Er betrachtet die Bahnwärterbuden.)
Et es wuoll nich recht pük op inke Bahn,
et stoht jo alle Ogenblicke Rüenhüser dran.
Gerümige Dinger, ganz lochtig un nett,
inke Geldbühl es wuoll iäwen so fett."
Agesilaus:
„Das sind Buden für diejenigen Leute,
die der Bahn müssen warten in der Länge und Breite,
damit ohne Aufhören der eilende Zug
den Lauf vollende im pfeilschnellen Flug!"
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb]]
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70
Iii. Abschnitt
naueren Zahlen sehen luir gleich. Ans diese Weise wurde auch Nor 270
Jahren von Torricelli (sprich Torritschelli) das Versagen der eben er-
wähnten Florenzer Punipe erklärt. Zum Beweis dafür füllte er ein ein-
seitig geschlossenes Glasrohr von ettva 1 m Länge mit Quecksilber, ver-
schloß das offene Ende mit einem Finger, kehrte die Röhre um, stellte sie
in eilt weites Gefäß mit Quecksilber und zog den Finger weg. Das Queck-
silber stellte sich in der Röhre jetzt so ein, daß es diese bis zu etwa 74 em
Höhe anfüllte. Der darüber stehende Teil der Rohre, der etwa
25 eui lang war, mußte natürlich luftleer sein; das geht aus der
ganzen Art der Füllung hervor, bei der jede Luft aus dem Glas-
rohr durch Quecksilber verdrängt wurde.
Einen derartigen Apparat, mit dem man das Gewicht einer
Luftsäule durch die Länge einer Quecksilbersäule mißt, nennt
man Barometer. Das Barometer ist also eine Wage für
unsere Atmosphäre, bei der das Quecksilber die Gewichtssteine
vertritt. Jeder Körper drückt mit seinem Gewicht auf seine
Unterlage. Man sagt deshalb auch gewöhnlich, daß man mit
einem Barometer den Luftdruck mißt. Je nach dem Zweck, zu
dem man ein Barometer braucht, ist seine Form etwas ver-
schieden. Die Abbildung 5 zeigt ein häufig für etwas genauere
Messungen gebrauchtes Barometer. Der linke Schenkel des
I7-förmig gebogenen Glasrohres ist zugeschmolzen, und über
dem Quecksilber in diesem Schenkel ist keine Luft enthalten,
dieser Teil ist luftleer. Durch eine Schraube läßt sich die
ganze Barometerröhre verschieben. Auf diese Weise kann man
die Quecksilberoberfläche im rechten Schenkel leicht auf den
0-Punkt einstellen, so daß man dann sofort an einem Maß-
stab, der Skala, den Quecksilberstand an dem linken Schenkel
ablesen kann.
Ta mau mit dem Barometer das Gewicht, den Druck der darüber
liegenden Luftsäule mißt, muß der Barometerstand verschieden hoch sein,
je nachdem man sich mit dem Barometer an der Meeresküste, in Bochum
90 m über dem Meere oder auf dem Montblanc in 4800 m Höhe über
dem Meere befindet. Die Luftsäulen, die über diesen drei Punkten sich be-
finden, sind verschieden hoch. An der Meeresoberfläche ist der durchschnitt-
liche Barometerstand 760 mm. Steigt man 10,5 m, so sinkt das Baro-
meter um 1mm. In Bochum haben wir dementsprechend einen mittleren
Barometerstand von 751 bis 752 mm. Auf diese Weise kann man mittels
des Barometers leicht die Höhen eines Berges messen. Man liest am
Fuße des Berges den Barometerstand ab und wiederum auf denl Gipfel;
ist z. B. das Barometer um 15 mm beim Besteigen des Berges gesunken,
so berechnet sich daraus eine Höhe des Berges von 15x10,5 — 157,5 m.
Aber auch an demselben Ort schivankt das Barometer, zum Teil recht
beträchtlich. Das hängt mit den Witterungsverhältnissen zusammen. Wird
an einem Orte die Luft erwärmt, dann dehnt sie sich aus, sie wird also
leichter. Dadurch sinkt der Luftdruck an wärmeren Orten und steigt ent-
sprechend an kälteren. Wir bekommen die Wärme mit Süd- und Südwest-
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Autor: Gehrig, Hermann, Sonnenschein, A., Oldenburger, G.
Jahr der Erstauflage_wdk: 1905
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Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Bergmännische Schule, Hüttenmännische Schule
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Wissenschaftliche Grundlagen des Bergbaues
81
werden. Die heutigen Bogenlampen erfüllen diese Bedingung durch eine
höchst sinnreiche Vorrichtung, welche von Werner Siemens und dessen
Ober-Ingenieur von Hefner-Alteneck in Berlin erfunden worden ist. Bei
dieser Vorrichtung, Differentiallampe (Abb.17) genannt, wird der
richtige Abstand der Kohlenstäbe durch den elektrischen Strom selbst fort-
während hergestellt.
4. Die Beleuchtung durch elektrisches Licht nimmt von Tag zu Tage
weitere Ausdehnung an. Bei den Neuanlagen größerer Bahnhöfe und
bei Hafenanlagen gilt seilte Anwendung heute als selbstverständlich. Viele
Städte haben seit Jahren ihre Plätze durch Bogenlicht erleuchtet, und
in mehreren ftnb den Plätzen die Straßen gefolgt. In Maschinenhallen
und Werkstätten schafft der Arbeiter bei Bogen- oder Glühlicht in den
feinsten Hantierungen, die bisher nur das Tageslicht ermöglichte; in
den Schauläden läßt dasselbe Licht die einzelnen Farbentöne der ausge-
stellten Stoffe so deittlich unterscheiden wie am hellen Tage.
Aus Gehrig u. Stillcke, Lesebuch f. gewerkt. Fortbildungsschulen, nach Wolfs, Wiesengrund u. a.
Leipzig, B. G. Teubner.
36. Die elektrische Lautübertragung.
1. Die Erfindung des Telephons läßt sich auf das Jahr 1861 zu-
rückführen, in welchem der deutsche Lehrer Ph. Reis in Mainz die erste
elektrische Lautübertragung herstellte. Das Telephon für die Praxis wie-
der erfunden und es in eine handliche Form gebracht zu haben, ist das
Verdienst des Amerikaners Graham Bell, welcher im Jahre 1877 mit
seiner Erfindung an die Öffentlichkeit trat. Mit Unterstützung Stephans,
des ersten Leiters der deutschen Reichs-
post, wurden in Berlin Versuche mit diesen
Apparaten mit so gutem Erfolge vorge-
nommen, daß in Berlin im Jahre 1881
die ersten vier Telephon- und Fernsprech-
ämter zu je 300 Teilnehmern eingerichtet
werden konnten. Jetzt sind die Fern-
sprechämter in allen Teilen des Reiches
verteilt, und die Zahl der Teilnehmer
hat sich so gesteigert, daß z. B. der Ber-
liner Fernsprechbetrieb größer ist als der
ganz Frankreichs.
2. Die Einrichtung des Telephons ist der einer kleineren
lnagnetelektrischcn Dynamomaschine zur Erzeugung elektrischer Ströme
ähnlich. Auf einem permanenten Magneten von Stab- oder Hufeisen-
form (Abb. 18) ist eine Spule von möglichst dünnem Draht (R) ange-
bracht. Eine dünne Membrane oder Schallplatte aus Eisenblech (I) steht
dem Magneten mit einem geringen Luftzwischenraume gegenüber. Ein
vor ihr angeordneter Schalltrichter sammelt die durch das Sprechen er-
zeugten Schallwellen. Sie bewirken ein Schivingen und damit Nähern
oder Entfernen der Schallplatte von den: Magneten, dadurch aber auch ein
Stärken oder Schwächen des Magnetismus, der seinerseits durch Jnduk-
Gehrig, Bergmännisches Lesebuch. 8. Ausl. 6
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
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Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Bergmännische Schule, Hüttenmännische Schule
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83
sicli anzeigt. Für das Feuerlöschwesen haben sich die Telegraphen
ein großes Verdienst erworben. 1851 wurden zuerst von Siemens &
Halske Feuermelder in Berlin eingeführt. Auf den Straßen der
größeren Städte stehen Zeichengeber, die im Falle einer Feuers-
not leicht in Tätigkeit zu setzen sind. Man braucht nur die Glas-
tür zu zerbrechen und eine Taste niederzudrücken, so zeigt der
Telegraph sofort der Zentralstelle den Ort des Melders an, in dessen
Gebiete die Feuersnot ausgebrochen ist. Die Organisation ist eine
derartige, daß von der Zeit der Meldung bis zum Erscheinen der
Feuerwehr nur wenige Minuten vergehen.
2. Die Anwendung der Telegraphie zur Sicherung des Eisen-
bahnbetriebes ist außerordentlich ausgedehnt, ohne sie wäre dieser
auf Strecken mit regem Verkehr gar nicht möglich. Die zur Siche-
rung des Zugverkehrs auf Bahnhöfen und Bahnstrecken in Anwen-
dung kommenden Apparate sind so eingerichtet, daß sie auf me-
chanischem oder elektrischem Wege von der Stellung der Signale,
Weichen, Barrieren, Drehbrücken, Drehscheiben usw. sowie auch
vom Zuge selbst abhängig gemacht werden, und daß ihre Bedie-
nung zur Regelung des Zugverkehrs zwangsweise erfolgen muß.
So sind z. B. zwischen weit entfernten Stationen, zwischen denen
die Züge in rascherer Reihenfolge hintereinander herfahren sollen,
sogenannte Blockstationen eingerichtet und mit Signalen ausge-
rüstet, die dem Blockwärter von der benachbarten Station aus
Kenntnis von dem dort G eschehenen geben. Ein elektrischer Block-
apparat, wie ihn eine solche Blockstation besitzt, besteht aus einem
eisernen Kasten, der an seiner Vorderseite zwei Fensterchen hat,
von denen jedes für eine Fahrtrichtung bestimmt ist. Durch eine
seitlich davon angebrachte Kurbel wird ein elektrischer Strom ge-
schlossen, welcher die Farbe des Blocksensterchens verändert, wenn
gleichzeitig ein über dem Fensterchen sitzender Knopf gedrückt
wird. Zeigt es die weiße Farbe, so kann das Signal zur Weiterfahrt
des Zuges gezogen werden; solange es aber rot ist, darf der gerade
in der Fahrt befindliche Zug dieselbe nicht fortsetzen. Ebenso sind
Signale am Zuge selbst angebracht, und den Bahnwärtern wird in
ihren Buden angezeigt, ob der Zug auf dem richtigen Geleise fährt,
ob sich unterwegs nicht vielleicht ein Wagen losgelöst hat, ob ein
Sonderzug zu erwarten ist usw. Alles dies erfährt der Wärter durch
die verschiedene Zahl der Töne eines elektrischen Läutewerks.
Ähnliche Einrichtungen, wie auf den Blockstationen, sind auch
auf größeren Bahnhöfen. Der Blockapparat erlaubt hier die so-
sofortige Einstellung der für die einzelnen Geleise passenden Sig-
nale. Das sind nur wenige Beispiele der ausgedehnten Verwendung
der Telegraphie im Eisenbahndienst.
3. Ihre Tauglichkeit als Warnerin beweist die Elektrizität
auch im Bergwerksbetriebe. Die schädlichen Wirkungen, welche
hier das Entstehen von Grubengasen mit sich führt, sind allgemein
bekannt. Als schlagende Wetter vernichten sie, was der Fleiß von
G*
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Autor: Gehrig, Hermann, Sonnenschein, A., Oldenburger, G.
Jahr der Erstauflage_wdk: 1905
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch, Lesebuch
Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Bergmännische Schule, Hüttenmännische Schule
Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
Geschlecht (WdK): Jungen
220
Iv. Abschnitt
an Fe 4,00 ^ statt 3,00 und für den ganzen Mehrgehalt an R 1,50 Jt
statt 1,00 Jt pro v. H. und 10 t in Abzug gebracht.
Ferner ermäßigt sich der Grundpreis
um 1,00 Jt bei einem Kupfergehalt von 0,301—0,35 v. H.
Wie die Gänge durch Störungen der Schichten entstanden sind, so
haben sie auch ihrerseits wieder mancherlei Veränderungen ihrer Lage
erlitten, durch die der Zusammenhang im Streichen und im Einfallen
häufig unterbrochen wurde. Zunächst beobachten wir bei den Siegerlünder
Gängen eine auffällige Neigung, ihre Streichrichtung zu ändern, Haken-,
Bogen- und 8-Form zu bilden. In zahlreichen Fällen sind die Gänge
an Klüften abgeschert worden. Nach der Stellung, die diese Klüfte zu
der Gangebene einnehmen, bezeichnet sie der Siegerländer Bergmann als'
„Geschiebe" oder „Verwerfungen", wenn sie den Gang im Streichen,
als „Deckelklüfte" oder kurz als „Deckel", wenn sie ihn im Einfallen
abschneiden. Besonders die letzteren, von denen häufig auch eine Verquar-
zung der Gangmasse ausgeht, bereiten dem Abbau mancherlei Schwierig-
keiten. Sie fallen meistens flach ein und zeigen öfters welligen Verlauf.
Nach der Art der stattgehabten Bewegung und in Anlehnung an die
in der Praxis bereits verbreitete Bezeichnungsweise teilt Bornhardt in
seinem bereits angezogenen Werke „Über die Gangverhältuisse des Sieger-
landes und seiner Umgebung" die Störungen ein in Sprünge, Deckel
und Geschiebe. Er nennt
1. „Sprünge" diejenigen Klüfte, an denen das Hangende Gebirgsstück
gerade oder schräg abgesunken ist,
2. „Deckel" die Klüfte, an denen das Hangende Gebirgsstück gerade oder
schräg aufwärts geschoben ist, und
3. „Geschiebe" die Klüfte, an denen eine horizontal gerichtete oder von
der Horizontalen nicht allzusehr (höchstens um 20—30°) abweichende
Bewegung stattgefunden hat.
Die Häufigkeit der Störungen, die wir gerade im Siegerländer Gang-
gebiet beobachten, dürfte im Zusammenhang stehen mit dem hohen geo-
logischen Alter der Gänge, die durch die verschiedenartigen Gebirgsbe-
wegungen, denen das Rheinische Schiefergebirge seit der Devonzeit aus-
gesetzt gewesen ist, in der mannigfachsten Weise zerrissen und verworfen
worden sind.
Daß ihr Abbau demzufolge an die theoretische und praktische Schulung
des Grubenbeamten vielseitige Anforderungen stellt, deutet auch Pro-
fessor Or. Denckmann, der beste Kenner der geologischen Verhältnisse des
Siegerlandes, der „namentlich den Beziehungen der Gänge zum Gebirgs-
bau mit solchem Erfolge nachgegangen ist, daß unsere Vorstellungen über
diese Beziehungen heute auf ganz neue Grundlagen gestellt erscheinen".
Er erhöht sich
um 1,00 Jt bei 0,25—0,151 v. H. Ou
„ 2,00 „ „ 0.15-0,101 „ „ „
„ 3,00 „ „ 0,10-0,000 „ „ „
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Autor: Gehrig, Hermann, Sonnenschein, A., Oldenburger, G.
Jahr der Erstauflage_wdk: 1905
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch, Lesebuch
Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Bergmännische Schule, Hüttenmännische Schule
Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
Geschlecht (WdK): Jungen
D. Bürgerkunde
337
pflegen. Die Sorge für die Wohlfahrt liegt allen erwachsenen Familien-
gliedern ob. Die Mittel für den Unterhalt der Familie hat der Hausvater
aufzubringen, wobei andere Glieder des Hauses häufig mitwirken; die
Verwendung dieser Mittel für Nahrung und Kleidung liegt zumeist in
den Händen der Hausfrau. Sie hat auch dafür zu sorgen, daß die Aus-
gaben im richtigen Verhältnisse zu den Einnahmen stehen; sie muß also
ordentlich, d. h. sparsam und vorsichtig wirtschaften. Fehlt die Hausfrau,
so tritt gewöhnlich eine „Wirtschafterin" an ihre Stelle. Die Arbeiten
des Haushaltes, also Nahrnngszubereitnng, Instandhaltung der Kleidung
und Wohnung, aber auch die der Landwirtschaft werden zum Teil auch
durch besondere Hilfskräfte, die Dienstboten, ausgeführt. Sie stehen zu
den: Haushaltungsvorstande in einen: vertraglichen Verhältnis (Kündi-
gung); solange sie in diesem Verhältnis sich befinden, steht dem Haus-
haltungsvorstande eine gewisse Gewalt über die Dienstboten zu. (Gesinde-
ordnung !) Die Familie sorgt nicht bloß für den Unterhalt ihrer Glieder,
sondern auch für ihr gesundheitliches und geistiges Gedeihen; Gesundheits-
und Bildungspflege erfordern zwar fachmännische Mitwirkung (Arzt, Apo-
theke, Lehrer, Geistlicher) ; aber im Hause muß für alle körperliche, gei-
stige und seelische Entwickelung der Jugend der rechte Grund gelegt werden.
So ist die Familie bzw. Haushaltung eine Kulturgesellschaft im klei-
nen, der kleinste Kreis des gesellschaftlichen Lebens mit allen gesellschaft-
lichen Bedürfnissen. Sie hat nicht immer und überall bestanden; wie
sie in Sparta fast völlig aufgehoben war, so suchen auch heute manche
Weltverbesserer auf die Beseitigung der Familie hinzuwirken, indem sie
u. a. staatliche Kindererziehung fordern. Unermeßlich aber ist der Segen,
den sie erzeugt. Eltern- und Kindesliebe, fürsorgliche Aufopferung und
dankbarer Gehorsam, innige Zusamnrengehörigkeit der Familienglieder,
alles das macht einen solchen Reichtum des Lebens ans, daß kein noch
so vorzüglich geleitetes Staatswesen den Verlust, der mit dem Wegfall
des Familienlebens entstände, ersetzen könnte.
Die Familie ist die Grundlage, nicht des Staates, wie man vielfach
fälschlich behauptet, sondern des Volkes. Das Beispiel Jakobs und seiner
Nachkommen in Ägypten zeigt uns, wie aus der Familie sich ein ganzes
Volk mit seinen zwölf Stämmen entwickelt. Die einzelnen Glieder eines
Volkes sind miteinander durch das Bewußtsein der gemeinsamen Abstam-
mung, der Blutsverwandtschaft, verbunden; dazu kommt die Übereinstim-
mung in Sprache und Sitte, häufig auch in der Religion (Russen, Japaner,
Spanier). Völker bilden nicht immer geschlossene politische Gemeinwesen.
So gehört z. B. von: deutschen Volke ein Teil zum russischen, ein Teil
zu dein österreichisch-ungarischen Staatswesen, ein Teil zur Schweiz, ein
anderer, die Flämen, zu Belgien und Holland; der Hauptteil ist im Deut-
schen Reiche vereinigt. Manche Völker sind so glücklich, in einen: ein-
zigen Staatswesen für sich geeint zu sein, wie z. B. Franzosen und Eng-
länder: in einem solchen Falle sprechen wir von einem national geschlosse-
nen Staate.
Marburger.
Gehrig, Bergmännisches Lesebuch. 3. Ausl.
22
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Personennamen: Jakobs
Extrahierte Ortsnamen: Sparta Schweiz Holland Deut-